Soziale Arbeit ist extrem voraussetzungsvoll. Auf der Straße werden die Bedingungen, unter denen sie stattfindet, besonders unmittelbar deutlich. Das Fehlen äußerer Grenzen setzt den Kontakt zwischen SozialarbeiterIn und KlientIn unmittelbar der gesamten (Lebens-)Situation der KlientInnen aus. So werden die Folgen gesellschaftlicher Ausgrenzung nicht nur abstrakt im Beratungsgespräch geschildert, sondern direkt erfahren. Das Fehlen von Privatheit und Rückzugsmöglichkeiten unter den Bedingungen der Obdachlosigkeit spiegelt sich in der Thematisierung auch persönlichster Sachverhalte in der Öffentlichkeit durch die KlientInnen. Häufig geht dies auch erkennbar über die Schmerzgrenzen unfreiwilliger Zuhörer z.B. in der U-Bahn hinaus.